Hauptuntersuchung - demnächst jährlich?
Müssen wir jetzt vielleicht tatsächlich bald jährlich zur Hauptuntersuchung? Die EU-Kommission hat diesen Vorschlag zumindest vor Kurzem formuliert. Im Sinne der Verkehrssicherheit sollen in die Jahre gekommene Fahrzeuge jedes Jahr an der Hauptuntersuchung teilnehmen.
Entwurf der EU-Komission
Bisher gibt s noch keinen Beschluss, aber der Entwurf der EU-Komission stößt zumindest alles andere als auf Gegenliebe. Die Verkehrsminister haben den Vorschlag bereits abgelehnt. Nun meldete sich auch der Verkehrsausschuss zu Thema zu Wort. Laut Medienberichten hat auch er den Vorschlag abgelehnt.
Letzte Instanz ist das Europaparlament. Das Plenum wird nun darüber entscheiden ob wir zukünftig jedes Jahr zur HU müssen.
Erhebliche Mehrkosten
Bisher müssen Autobesitzer das erste Mal nach drei Jahren und später alle zwei Jahre die Hauptuntersuchung absolvieren. Genauere Infos gibt es übrigens hier. Würde sich der Zeitraum dazwischen nun so drastisch verkürzen, würde das erhebliche Mehrkosten bedeuten. Diese würden aber nicht nur beim Autofahrer auflaufen, sondern auch den Staat zusätzlich belasten.
ADAC kritisiert Vorschlag
Kritik am Vorschlag der EU-Komission wird auch seitens des ADAC laut. Studien aus einer Kooperation mit dem ADAC und der TU Dresden zufolge seien bei weniger als ein Prozent aller Unfälle technische Ursachen für den Unfall verantwortlich.
Die Verkürzung der Zeit zwischen den Hauptuntersuchungen wäre somit laut ADAC unangebracht und damit überflüssig. In der eben genannten Studie wurden darüber hinaus auch die Mehrkosten errechnet, welche durch eine jährliche HU entstehen würden. Stolze 630 Millionen Euro müssten nur die Autofahrer mehr zahlen, wenn diese Regelung durchgehen würde.
Betroffen wären nach dem Vorschlag der EU-Komission alle Autos, die älter als sieben Jahre alt sind oder 160.000 Kilometer auf dem Tacho haben. Auch wenn es bisher mehr Kritiker als Befürworter gibt, ist leider noch nicht klar ob sich die jährliche HU nicht doch durchsetzen wird.