Ja, in Nordkorea gibt es auch einen Auto-Hersteller

Pyeonghwa Motors Corporation alias Peace Motors
Ja, in Nordkorea gibt es auch einen Auto-Hersteller - Pyeonghwa Motors Corporation alias Peace Motors


Was VW für Deutsche, Ford für Amerikaner und Toyota für Japaner ist, dass ist die Pyeonghwa Motors Corporation für Nordkoreaner. Vielleicht nicht unbedingt was die Stückzahlen betrifft, aber Pyeonghwa Motors ist der Autobauer des Landes. Unter der Regentschaft Kim Jong-uns produziert der Automobilhersteller, der auch unter dem Namen „Peace Motors“ bekannt ist, eine geringe Anzahl von Fahrzeugen in einer Fabrik in der Nähe der Hafenstadt Nampo an der Westküste Nordkoreas.

In der Hauptstadt Pjöngjang hat der einzige Vertriebshändler seinen Sitz, in welchem das Sortiment in Gänze bestaunt werden kann, Kunden eine Testfahrt durchführen und Ersatzteile gekauft werden können.

Ja, in Nordkorea gibt es auch einen Auto-Hersteller - Pyeonghwa Motors Corporation alias Peace Motors

Aktuell vertreibt das Unternehmen 25 verschiedene Modelle, unter Namen wie „Cuckoo“ (Kuckuck) oder „Land of Korea“. Doch auch wenn die Namen – zumindest der Letztere – ziemlich stark klingen, so fehlt es den nordkoreanischen Automobilen dann doch irgendwie an Pferdestärken.  Die meisten der 25 Modelle bringen es gerade so auf 80 oder weniger PS. Um das Ganze in Relation zu setzen: Das am besten verkaufte Auto der USA, der Toyota Camry, wird von 178 Pferden nach vorne gezogen.

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Fragwürdiges Design zu hohen Preisen

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Auch Sachen Optik scheinen die Nordkoreaner noch einiges aufzuholen zu haben. Manche Modelle sehen wie plagiierte Kia oder VW´s aus, andere so, als hätten die Designer sie im Fieberwahn oder auf Drogen erdacht. Das gilt besonders für einen SUV, dessen Design doch sehr fragwürdig daherkommt.

Die Fahrzeuge werden zum größten Teil aus sogenannten „Knock-Down-Kits“ gefertigt, heißt: Teile werden in einem Land gefertigt, aber zur Endmontage in eine anderes geschickt. Dieses Prozedere stammt noch aus den Anfängen der Pyeonghwa Motors Corporation, als die Fahrzeuge noch auf Modellen von Fiat und dem chinesischen Autobauer Shuguang, auch bekannt unter dem Namen SG Automotive, basierten. Und trotz plagiierten und teils fragwürdigen Designs bei wenig Motorenleistung haben die Autos von Pyeonghwa Motors einen ziemlich stolzen Preis. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 10.000 bis 30.000 US-Dollar – dafür bekommt in Deutschland einen Passat im Original-Design.

Pyeonghwa Motors – ein Joint-Venture

Ja, in Nordkorea gibt es auch einen Auto-Hersteller - Pyeonghwa Motors Corporation alias Peace Motors
Ja, in Nordkorea gibt es auch einen Auto-Hersteller - Pyeonghwa Motors Corporation alias Peace MotorsPyeonghwa Motors , was aus dem koreanischen übersetzt „Frieden“ bedeutet, ist ein Joint-Venture der südkoreanischen Pyeonghwa Motors (Seoul), einem Unternehmen der „Federation for World Peace“ im Besitz der Vereinigungskirche, und des staatlichen nordkoreanischen Ryonbong-Konzerns, welcher 1998 erst offiziell als Automobilhersteller gegründet wurde. Auch wenn das Unternehmen zu Beginn nur auf dem Papier existierte, produzierte es in seinem ersten Jahr (1994) bereits die erste Mittelklasse-Limousine namens Pyeonghwa 410. Der ehemalige Leiter der Vereinigungskirche, Hochwürden Sun Myung Moon, predigte zwar gegen den Kommunismus, doch sah er das Joint-Venture gleichzeitig auch als eine Chance zum Frieden und zur Versöhnung der seit dem Zweiten Weltkrieg voneinander getrennten Staaten an.

Sicher ist jedenfalls, das Pyeonghwa Motors in sehr begrenzter Stückzahl agiert. Im letzten Jahr sollen 1.600 Fahrzeuge produziert worden sein, wobei es auch nur 1.450 hätten gewesen sein können. Auf den Straßen Nordkoreas, wo es viele importierte Fahrzeuge gibt, stellen die Automobile von Pyeonghwa Motors jedenfalls eine Minderheit dar. Das liegt zum einen an der begrenzten Stückzahl, zum anderen daran, dass die Regierung den Besitz eines Kraftfahrzeugs nur einigen wenigen und ausgewählten Bürgern überhaupt erlaubt – mal ganz abgesehen von dr Tatsache, dass die meisten Einwohner des Landes so fürchterlich arm sind, dass sie sich ein Auto überhaupt gar nicht leisten könnten.

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