Neue Reformen könnten die Formel 1 wieder spannend machen

Neue Reformen könnten die Formel 1 wieder spannend machen


Immer kraftvollere Motoren und neue Regeln - aber dennoch fehlt etwas. Die Formel 1 steckt in der Krise und die Dominanz der großen Teams wie Mercedes und Ferrari ist daran nicht unbeteiligt. Mittlerweile fragt man sich eigentlich jede Saison: Gewinnt Mercedes schon wieder oder schafft Ferrari es, den Weltmeistertitel für sich zu sichern? Aber was ist mit den ganzen anderen Teams? Zwischen den beiden Spitzenteams ist es zum Wettrüsten gekommen und kleinere Teams bleiben dadurch auf der Strecke. Das wird für Zuschauer auf Dauer langweilig. Doch seit der Übernahme der Formel 1 durch Liberty Media könnten sich einige Dinge schon bald ändern - vor allem die Verteilung der finanziellen Mittel.

Die finanzielle Kluft, die sich im Laufe der Jahre zwischen den drei Top-Teams und dem Rest der Formel 1 aufgetan hat, ist riesig. Laut Autosport betrug das Budget 2016 für Ferrari £330 Millionen (ca. 372 Millionen Euro), für Mercedes £265 Millionen (ca. 298 Millionen Euro) und für Red Bull £215 Millionen (ca. 242 Millionen Euro). Danach gibt es eine große Lücke. Force India konnte den vierten Platz bei den Konstrukteursmeisterschaften mit einem Budget von £90 Millionen (ca. 101 Millionen Euro) belegen. Ein ähnliches Bild zeigen auch die Wettquoten für die Fahrer bei Rennen wie dem Großen Preis der USA. Laut dem Sportwettenanbieter 888sport hat Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen noch eine Gewinnquote von 12/1, während die Chancen für Renault-Pilot Nico Hülkenberg nur noch bei 1000/1 liegen.

Das nimmt natürlich eine ganze Menge Spannung aus dem Spiel. Talent und harte Arbeit sind nicht mehr die ausschlaggebenden Dinge, die man braucht, um ein Rennen zu gewinnen. Es sind die Motoren, in die das Budget fließt. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost wünscht sich mehr “Motorengleichheit“ in der Formel 1, damit die Sportart wieder zu einem echten Wettbewerb werden kann. Denn er ist der Meinung, dass in dem Mercedes von 2016 jeder Pilot Weltmeister hätte werden können

Die Teams stecken jeden Cent ihres Budgets in die Perfektionierung ihrer Motoren. Da Ferrari und Mercedes deutlich größere Budgets zur Verfügung stehen, sind ihre Autos natürlich auch meist besser. Genau das sorgt dafür, dass es momentan in der Formel 1 eigentlich nur noch zwei Teams gibt, denen einen Sieg des Weltmeisterschaftstitels zugetraut wird. 

Das soll sich jetzt ändern. Es gibt Gerüchte, dass Liberty Media das Concorde Agreement, welches die Verteilung der Teameinnahmen regelt, in seiner jetzigen Form nicht weiterführen möchten. Momentan geht man davon aus, dass ein unbefristetes Vertragswerk geschaffen werden soll, welches die Grundprinzipien des Motorensports verändern wird. Einnahmen sollen gleichmäßiger verteilt werden und vor allem Bonuszahlungen, die den großen Teams riesige finanzielle Vorteile verschaffen, sollen wegfallen. Auf diese Weise soll wieder Spannung in die Formel 1 gebracht werden.

Noch hat Liberty Media keine handfesten Vorschläge vorgelegt, wie genau die neue finanzielle Aufteilung der Formel 1 aussehen soll. Selbst die Teams tappen in dieser Hinsicht noch weiterhin im Dunkeln. Aber wer den Gerüchten glauben will, der kann sich auf einige grundlegende Veränderungen in dem Wettbewerb freuen.