Freie Fahrt für die Elektrifizierung der Mobilität

Freie Fahrt für die Elektrifizierung der Mobilität


Vor kurzem erst hat der Autohersteller Toyota für Aufsehen gesorgt: Sie wollen sich anders als der deutsche Marktführer VW positionieren und bis zu dem Jahr 2030 jährlich an die 5,5 Millionen Toyotas elektrifizieren. Das erste reine Elektroauto soll bereits 2020 auf dem chinesischen Markt debütieren, wo die Regierung eine verbindliche Elektroauto-Quote eingeführt hat.

Ein starker Schritt für die Umwelt, den Toyota aber nicht nur im eigenen Umfeld gehen will. Toyota hat angekündigt, dass knapp 24.000 Patente aus dem Bereich der Hybridtechnik zur gebührenfreien Nutzung angeboten werden. Darüber hinaus werde man interessierten Automobilherstellern kostenpflichtige Hilfe bei der Entwicklung und dem Verkauf von elektrifizierten Fahrzeugen anbieten.

Toyotas Ziel ist es, die Elektrifizierung der Mobilität zu beschleunigen und Regierungen, Autoherstellern und der Gesellschaft generell dabei helfen, die Ziele im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu erreichen.

Shigeki Terashi, Vorstandsmitglied und Executive Vice President der Toyota Motor Corporation, sagte zu dem Vorhaben: „Die Zeit der Zusammenarbeit ist gekommen. Wir erhalten sehr viele Anfragen zu unseren Elektrifizierungssystemen von Unternehmen, die erkannt haben, dass Hybridantriebe und andere elektrifizierte Fahrzeugtechnologien noch beliebter werden müssen. Wenn die Zahl der elektrifizierten Fahrzeuge in den nächsten zehn Jahren deutlich steigt, dann werden sie zum Standard. Diesen Prozess wollen wir unterstützen.“

Die Patente

Die rund 24.000 Patente sollen ab sofort bis Ende des Jahres 2030 angeboten werden. Darunter befinden sich:

  • 2.590 Patente zu Elektromotoren
  • 2.020 Patente zu Steuergeräten
  • 7.550 Patente zu Systemsteuerungen
  • 1.320 Motor-Transaxle-Patente
  • 2.200 Patente zu Ladegeräten
  • 2.380 Patente zu Brennstoffzellen

Wenn man die Patente zu Brennstoffzellen zu den bereits 2015 freigegebenen 5.680 Patenten zur Antriebstechnik von Brennstoffzellenfahrzeugen addiert, erhält man allein in diesem Bereich schon 8.060 frei zugänglich Patente.

Die kostenpflichtige Unterstützung

Toyota bietet anderen Autoherstellern (wie bereits erwähnt) auch über die Patente hinaus eine gebührenpflichtige technische Unterstützung an. Diese Unterstützung wird in Form von der Bereitstellung von Überblicken zu Elektrifizierungssystemen, Bedienungsanleitungen und detaillierten Erläuterungen zur Abstimmung von Fahrzeugen, die diese Systeme nutzen, angeboten.

Sowohl bei den freigegebenen Patenten als auch bei der gebührenpflichtigen Unterstützung kann man davon ausgehen, dass Toyotas Angebot durchaus einen qualitativen Mehrwert bietet. Seit der Einführung des Prius im Jahr 1997 wurden von Toyota nämlich schon mehr als 13 Millionen Hybridfahrzeuge verkauft. Dadurch wurde der Ausstoß von CO2 um über 100 Millionen Tonnen reduziert.

Es bleibt also zu hoffen, dass viele Autohersteller das Angebot von Toyota, in welcher Form auch immer, annehmen. So kann im Bereich der Elektromobilität ein großer Schritt zum Einhalten der Klimaziele erreicht werden.