Ob Fahranfänger oder langjähriger Besitzer eines Führerscheins: nicht jeder ist beim Fahren eines Autos frei von Angst. Wie sich diese äußert und was man dagegen machen kann, erklären wir euch hier.
Woher die Angst beim Autofahren letztendlich kommt, ist immer von der jeweiligen Person abhängig. Bei Fahranfängern kann sich die Angst aus fehlender Routine mit dem (vielleicht sogar) neuen Auto und daraus resultierenden möglichen Fehlern im Straßenverkehr entwickeln. Ähnlich ist es bei Besitzern des Führerscheins, die aus den verschiedensten Gründen lange nicht mehr hinterm Steuer gesessen haben. Die Angst vor Fehlern überwiegt dem Nutzen des Autos.
Körperliche Symptome, die sich bei der Angst vorm Fahren bemerkbar machen können, sind beispielsweise Herzrasen, eine beschleunigte Atmung, Schweißausbrüche, Augenzucken und Nervosität.
Aber auch psychische Auswirkungen sind möglich- Dazu zählen unter anderem Stressempfinden, Unwohlsein und das generelle Bedürfnis, der aktuellen Situation unbedingt entfliehen zu wollen.
Die Furcht am Steuer darf nicht verharmlost werden. Eine Panikattacke auf dem Fahrersitz kann den Betroffenen und alle anderen Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen, weil die Fahrsituation nicht mehr richtig kontrolliert werden kann.
Der erste und gleichzeitig auch schwierigste Schritt ist es, sich die Angst einzugestehen. Erst dann kann auch gezielt dagegen angekämpft werden. Direkt das PKW zu verkaufen ist keine gute Idee.
"Ich arbeite mit Wiedereinsteigern nach langer Fahrpause, aber auch mit Personen, die früher gern Auto gefahren sind, wie Sie und ich. Bei vielen tritt die Fahrangst plötzlich in unterschiedlichen Situationen auf – beim einen im dichten Stadtverkehr, beim anderen auf der Autobahn. Es ist wichtig, den Betroffenen Mut zu machen", so Alexandra Bärike, Diplompsychologin und Fahrlehrerin.
Viele betroffene meiden beispielsweise Fernstraßen, haben aber keinerlei Probleme bei Fahrten im dichten Verkehr einer Innenstadt, auch weil es dort langsamer zugeht. Das Vermeiden vom Fahren führt aber wiederum zu noch mehr Angst, weil man nicht lernt, mit solchen Situationen umzugehen.
Einige Fahrschulen bieten Auffrischungskurse oder Fahrsicherheitstrainings an. Die Fahrlehrer sind extra geschult und helfen dabei, die Angst vor dem Autofahren zu nehmen. So bekommt derjenige auch wieder Lust aufs Autofahren und sieht jeder schwierigen Situation im Straßenverkehr mit Zuversicht entgegen.