Autoradios können heute weitaus mehr als die Wiedergabe der Radiosender. Multimediale Modelle sind smarte Alleskönner, die jede Autofahrt mit raffinierten Funktionen bereichern. Welche bei Ihren Auto das sind und wie sich das Infotainmentsystem mit dem Smartphones koppeln lässt, wird hier thematisiert.
Damit das Autoradio den Gewohnheiten gerecht wird, muss es in erster Linie mit den gewünschten Audiotonträgern kompatibel sein. Während die klassische CD für viele längst ein Auslaufmodell ist, werden MP3-CDs nach wie vor gern genutzt, weil sie große Mengen Musikmaterial mobil verfügbar machen. Ist ein USB- oder Aux-Anschluss vorhanden, lassen sich zudem MP3-Player anschließen, um die darauf gespeicherten Titel zu hören. Welche MP3 Autoradios als smarte Begleiter durchgehen, wird unter autoradio.org erläutert. Unter den aktuellen Empfehlungen des Gerätevergleichs das KDC-U30R von Kenwood mit werkseitiger Lenkrad-Fernbedienung sowie das Xomax XM-RSU208B mit verkürzter Einbautiefe, das durch den Verzicht auf ein CD-Laufwerk empfindliche mechanische Bauteile meidet und die Langlebigkeit erhöht.
Eine Kompatibilität mit diversen Musik-Formaten von MP3 über AAC und WMA bis hin zu WAV sowie FLAC-Dateien kann von Vorteil sein, um möglichst flexibel zu bleiben – auch in Zukunft.
Die Wiedergabe von MP3 ist jedoch nur der Anfang einer smarten Ausstattung. Moderne Autoradios erfordern keine Kabel mehr, um Player, Smartphones, iPods und Co. anzuschließen. Stattdessen gelingt die Verbindung mit Mobilgeräten kabellos mit Bluetooth. Der Übertragungsstandard erlaubt außerdem die Funktion der Radios als Freisprechanlage – am besten mit automatischem Muting: Geht ein Anruf auf dem Smartphone ein, stellen sich die Autoradios selbstständig stumm und ermöglichen die komfortable Annahme des Gesprächs.
Bei smarten Autoradios ist die bequeme Steuerung per Sprachbefehl eine Selbstverständlichkeit. Unter anderem mit Apples Software Siri beziehungsweise die Eyes Free Funktion. So können die Hände am Steuer bleiben, während Musik ausgewählt, Nachrichten verfasst oder die Navigation gestartet wird.
Im Idealfall können sich Nutzer Nachrichten, Kalendereinträge oder Ähnliches laut vorlesen lassen.
Viele Autoradios mit Bluetooth übernehmen den Job des Navigationsgeräts und ermöglichen über die Verbindung mit Smartphones dank Internetzugriff die Verwendung aktueller Karten. Letztere lassen sich auf Wunsch zwei- oder dreidimensional anzeigen und die Routenplanung klappt dank leicht verständlicher Stimme problemlos. Das lästige und gefährliche Hantieren mit dem Smartphone entfällt komplett. Wird auf den Traffic Message Channel (TMC) zurückgegriffen, empfängt das Autoradio via UKW-Signal Hinweise zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr wie Staus und kann den Autofahrer entsprechend navigieren.
Einige Autoradios bieten Apples CarPlay, ein System, um iPhone-Funktionen über die Kommunikationsanlage des Autos nutzbar zu machen. So lassen sich zum Beispiel kompatible Apps anzeigen, Musik streamen, Nachrichten für WhatsApp diktieren oder Ankunftszeiten mit anderen teilen. Autoradiohersteller Pioneer war der erste, der CarPlay in ältere Fahrzeuge nachrüsten konnte. Sony ist nachgezogen. Alle Neuerungen bei CarPlay unter iOS 14 werden im Video des auf Apple fokussierten YouTube-Kanals Apfelwelt erläutert:
Das konkurrierende System für Android von Google ist als Android Auto bekannt. Darüber hinaus ist zumindest in China seit Januar 2021 das HiCar von Huawei verfügbar. Ob das System auch für Deutschland kommen wird, bleibt bislang abzuwarten.
Details auf den offiziellen Internetpräsenz apple.com und android.com.
Über das Radio Data System, kurz RDS, können Autoradios digitale Informationen des UKW-Rundfunks empfangen und wiedergeben. Typische Beispiele sind Interpreten und Musiktitel. Autoradios mit großzügigem Display und Touchscreen runden die Ausrüstung gekonnt ab. Daten wie Adressen lassen sich schnell eingeben und sämtliche Informationen sind deutlich besser erkennbar als auf den Mini-Displays ohne Tag-Nacht-Modi. Die Wiedergabe von Videoformaten klappt bei Radios mit DVD- beziehungsweise Video-Player ebenso – zumindest bei ausgeschaltetem Motor. Schließlich ist das Schauen von Filmen, Serien und Co. während der Fahrt verboten.
Damit Autoradios in den Radioschacht der Fahrzeuge eingebaut werden können und nicht jeder Hersteller eigene Bauformen auf den Markt bringt, wurden die Einbaumaße genormt. Im Rahmen der Norm ISO 7736 wird zwischen 1 DIN und 2 DIN unterschieden:
1 DIN Schacht | 180 x 50 mm (Breite x Höhe) |
2 DIN Schacht | 180 x 100 mm (Breite x Höhe) |
Neben praktischen Funktionen darf die Klangqualität nicht vernachlässigt werden. Der Sound sollte Fahrgeräusche angenehm übertönen und trotzdem klar wiedergegeben werden. Höhen und Tiefen sind individuell einstellbar und Anschlussoptionen für Subwoofer und Verstärker vorhanden.